Bücher

9783861538134Ben Wagin, Nenn mich nicht Künstler, aufgezeichnet von Astrid Herbold, Berlin, Ch.Links Verlag, 2015.

Er hat mit Bertolt Brecht in der Kantine gesessen, mit Willy Brandt Elefanten gefüttert, mit Joseph Beuys über Eichen gestritten und Michail Gorbatschow im Kreml angerufen. Als Aktionskünstler, Galerist und Naturschützer hat Ben Wagin Berlin in den letzten 60 Jahren nachhaltig geprägt. Er hat Orte besetzt, Bäume gepflanzt, Kunst in den öffentlichen Raum getragen. Oft war er – als radikal Unangepasster – mit seinen Themen und Forderungen seiner Zeit weit voraus. In diesem Buch erzählt er der Journalistin Astrid Herbold zum ersten Mal seine Lebensgeschichte.

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HerboldHeldinnen„Wir sind Heldinnen. Aus dem unglaublichen Leben der Alleinerziehenden“, Berlin, Ullstein Tb 2012. (Neuauflage von M.O.M. Warum Alleinerziehende so verdammt glücklich sind, München, Marion von Schröder 2006.)

Sie können sich nicht vorstellen, ohne Partner jemals glücklich zu sein? Sie würden lieber gar keine Kinder bekommen, als mit ihnen allein zu sein? Sie denken, alleinerziehende Mütter sind bedauernswerte Geschöpfe? Unglücklich und überfordert? Sie haben ja keine Ahnung! Ein bissiger, aber nie verbissener Erlebnisbericht aus der manchmal bizarren Welt der Single-Mütter, in der viele Kinder, ein paar Freunde, wenige Liebhaber und noch weniger Arbeitgeber vorkommen. Für Alleinerziehende. Und alle, die es noch werden wollen.

HerboldRauschenDas große Rauschen. Die Lebenslügen der digitalen Gesellschaft, München, Droemer 2009.

Erst denken, dann googeln!
Dank digitaler Vernetzung ist die Menschheit kommunikativer, produktiver, kreativer, flexibler, informierter… kurz: schneller, besser, weiter als je zuvor. Oder jedenfalls wäre sie das gerne. Bereitwillig haben wir den Verheißungen der Neuen Medien geglaubt und uns zu Erfüllungsgehilfen unserer Endgeräte degradieren lassen – online beobachtet, interaktiv bedrängt und sozial irritiert. Und trotzdem halten wir das elektronische Dauerrauschen immer noch für den Ausdruck gestiegener Lebensqualität. Eine angrifflustige Abrechnung mit den Lebenslügen der digitalen Gesellschaft.

DissHerboldEingesaugt und Rausgespresst. Verschriftlichungen des Körpers und Verkörperungen der Schrift. Dissertation Münster (2002), Würzburg, Königshausen & Neumann 2004.

Das Schreiben zu beschreiben ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil der auktorialen abendländischen Selbstreflexion. Zur metaphorischen Umschreibung dieses komplexen inneren Vorgangs musste häufig das im wahrsten Sinne des Wortes Naheliegendste – der Körper – herhalten. Seit dem späten 18. Jahrhundert lässt sich in diesem Zusammenhang eine auffällige Häufung von Geburts- und Stillmetaphern feststellen: Muttersprache wird vom werdenden Dichter an der Brust der alphabetisierten bürgerlichen Mutter eingesaugt, später dann scheidet eben dieser Dichter in einem gebärähnlichen Vorgang kindliche Textkörper aus. Die Untersuchung „Eingesaugt & Rausgepresst“, die sowohl kulturwissenschaftliche und gendertheoretische Debatten der letzten Jahre als auch poststrukturalistische Positionen und Ansätze des New Rhetoricism aufgreift, um die vieldiskutierte Trope ‚Metapher‘ grundsätzlich neu zu verorten, geht anhand zahlreicher literarischer Einzeltexte von Johann Gottfried Herder bis Botho Strauß dem Einsatz geschlechtsspezifischer Körpermetaphern bei der Beschreibung des Spracherwerbs und des literarischen Schreibvorgangs nach. Die Untersuchung begnügt sich dabei nicht mit der Feststellung des konventionalisierten Metaphernkomplexes, sondern hinterfragt, welche dekonstruktiven Folgen die rhetorische Aneignung vor allem weiblicher Körperfunktionen für die Geschlechtsidentität des/der Schreibenden und die Geschlechterkonstellationen innerhalb der Texte hat. Zur Verlagsseite.